Rezession entgegenwirken: Das eigene Haushaltseinkommen aufbessern mit einer Nebentätigkeit

Immer mehr Menschen gehen neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit einem Nebenjob nach, um die Haushaltskasse aufzubessern. Im Januar 2020 konnte das in Nürnberg sitzende IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) sogar feststellen, dass heutzutage doppelt so viele Personen einer zweiten Beschäftigung nachgehen, als dies noch vor 20 Jahren der Fall gewesen ist.

Mehr als 4 Millionen Frauen und Männer möchten oder müssen Geld dazuverdienen, wobei die Anzahl durch die Dunkelziffer aufgrund von zahlreicher nicht angemeldeten Beschäftigungen weitaus höher liegen dürfte. Die Ursachen unterscheiden sich selbstverständlich individuell, doch die steigende Tendenz kann mit der gestiegenen Inflation erklärt werden.

Nicht selten ist ein Minijob nebenher für Arbeitnehmer attraktiv

Fokussieren kann man sich lediglich auf angemeldete Nebentätigkeiten, da Schwarzarbeit natürlich in keiner Statistik repräsentativ erfasst werden kann. Menschen, die nebenbei etwas arbeiten, lassen sich von ihrem zweiten Arbeitgeber größtenteils im Rahmen eines Minijobs anstellen. Zwar beträgt die Höhe des Nebenverdiensts hier selten mehr als 450 Euro, dafür ist das hierdurch erwirtschaftete Geld weitgehend frei von Sozialabgaben und Steuern.

Dies lässt resultieren, dass mehr Netto vom Brutto bleibt und Arbeitgeber bei einer solchen Anstellungsform geringere Stundenlöhne bezahlen muss. Aus diesem Grund ist eine geringfügige Beschäftigung sowohl für den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer eine beliebte Form der Arbeitsanstellung.

Überwiegend arbeiten Menschen nicht aus Langeweile zusätzlich

Zu den Gründen, warum viele Personen nach der Ableistung von vielen Stunden in ihrem Hauptjob noch woanders Leistung erbringen, konnte noch kein Report mit transparenter Entstehung erstellt werden. Sicherlich gibt es Frauen und Männer, die einen Nebenjob aufgrund von Abwechslung annehmen oder sich nur kurzfristig bei einer zweiten Arbeitsstelle anstellen lassen, weil sie zum Beispiel Geld für einen Urlaub ansparen möchten. Doch dass viele Menschen aus finanzieller Not zusätzlich arbeiten gehen, dies lässt sich nicht von der Hand weisen.

Im Zuge ihrer Tätigkeit konnte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung dennoch deutlich erkennen, dass die meisten Nebenjobber auf den zusätzlichen Verdienst tatsächlich angewiesen sind. Es sei zweifellos erkennbar, dass Personen mit einer zweiten Beschäftigung in ihrem Hauptberuf deutlich weniger verdienen, als die Menschen ohne einen Zweiterwerb. Der Unterschied liege laut einer internen Auswertung bei durchschnittlich 570 Euro im Monat.

Bei einem Zweitjob gibt es klare Regeln für Angestellte

Grundsätzlich dürfen Arbeitnehmer neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit nebenher arbeiten gehen, im Prinzip spricht nichts dagegen. Jedoch muss dies dem Arbeitgeber angemeldet und von diesem unter Umständen genehmigt werden, wenn das im Arbeitsvertrag entsprechend geregelt ist.

Hat man die Personalabteilung oder den Vorgesetzten nicht vor dem Antritt des Nebenjobs davon in Kenntnis gesetzt, dann kann ein solches Vorgehen eine Abmahnung zum Ergebnis haben. Des Weiteren schreibt das Gesetz vor, dass Arbeitende insgesamt nicht mehr als 48 Stunden pro Woche bzw. zehn Stunden täglich einer Anstellung nachgehen dürfen.