Diese ETF Definition bzw. ETFs Bedeutung soll Ihnen einfach das Thema ETF / Fonds näherbringen und die Erklärung für ein einfaches Börseninstrument bringen.
ETF Definition
Die Kurzform ETF steht für „Exchange Traded Fund“, was ins Deutsche übersetzt für einen börsengehandelten Fonds steht.
Es handelt sich dabei also um Investmentfonds, die nicht durch das emittierende Unternehmen ausgegeben werden, sondern vom Anleger an der Börse im Rahmen eines Sekundärmarktes erworben werden können.
Grundlage eines ETF ist jeweils das Sondervermögen des Unternehmens, welches vom restlichen Vermögen streng getrennt wird. Für den Anleger ergibt sich daraus ein klarer Vorteil, schließlich bleibt das Vermögen auch von einer eventuellen Insolvenz des Unternehmens völlig unberührt. In Zeiten wirtschaftlicher Instabilität und Krisen auf den Finanzmärkten, wie sie weltweit seit einiger Zeit vorherrschen, kann sich dies als Rettungsanker für das eingesetzte Kapital des Anlegers erweisen.
Der Handel mit ETF findet passiv an der Börse statt, der ETF selbst bildet jeweils einen ihm zugrunde liegenden Index ab. Somit ergibt sich der Umstand, dass der Anleger hierbei in den Index eines speziellen Marktes investiert. Dabei liegt die Entscheidung ganz bei ihm, ob er in den jeweiligen Performance-Index oder in einen Kursindex investiert. In letzterem Fall werden eventuelle Dividendenzahlungen nicht berücksichtigt.
Wie bereits angedeutet, ist die Anlagestrategie von ETF als passiv einzustufen. Das bedeutet: das Fondsvermögen wird so investiert, dass eine im Voraus definierte Wertentwicklung in Form eines Indizes abgebildet wird. Investitionen aufgrund bestimmter Signale oder vorherrschender Meinungen des Fondsmanagements werden bei EDF nicht getätigt.
Die Idee bzw. die ETFs Bedeutung, bestimmte Indizes an der Börse durch den Einsatz von Fonds nachzubilden, stammt bereits aus den 1970er Jahren. Hier wurde sie erstmals in den USA umgesetzt, der erste Fonds dieser Art trug den Namen „Standard & Poor´s Depositary Receipt“ und wurde umgangssprachlich auch als „Spider“ bezeichnet. Initiator dieses Fonds war die Vermögensverwaltungsgesellschaft State Street Global Advisors. Noch heute handelt es sich bei diesem ETF mit einer Marktkapitalisierung von circa 90 Milliarden Dollar um den größten Fonds seiner Art. Schnell erwies sich das neue Modell als äußerst erfolgversprechend, woraufhin zahlreiche weitere Kapitalanlagegesellschaften damit begaben, solche Spezialfonds aufzulegen.
In den folgenden Abschnitten möchten wir Ihnen die individuellen Eigenschaften, die Vor- und Nachteile sowie die Risiken und Chancen der ETF etwas näher bringen. Sie benötigen dazu keine speziellen Fachkenntnisse, die hier beschriebenen Fakten und Eigenschaften sollten auch für Einsteiger leicht verständlich sein.
Vor- und Nachteile von ETF
Der größte Vorteil dieser Form eines Investmentfonds wurde bereits im Einführungstext angeschnitten. Da sich der Fonds auf das Sondervermögen des jeweiligen Unternehmens bezieht, besteht nicht die Gefahr, dass das Kapital der Anleger zum Beispiel im Rahmen einer Insolvenz des betreffenden Unternehmens auf einen Schlag verloren geht. Der Grund: das Sondervermögen wird strikt vom sonstigen Vermögen des emittierenden Unternehmens beziehungsweise der entsprechenden Investmentgesellschaft getrennt. Der Anleger muss also nicht befürchten, bei einer Insolvenz des Ausgebers plötzlich von heute auf morgen mit leeren Händen dazustehen.
Ein weiterer Vorteil von einem ETF besteht in den - im Vergleich zu herkömmlichen Investmentfonds - wesentlich besseren Renditechancen. Es wurden den letzten Jahren zahlreiche Statistiken und Untersuchungen angestellt, um die Entwicklung dieser Fondsmodelle zu verfolgen. Dabei bildete sich klar heraus, dass die Renditen der ETFs durchweg besser ausfallen, als bei den klassischen Fonds.
Kommen wir zum drittem, entscheidenden Vorteil: Da klassische Investmentfonds einen wesentlich höheren Verwaltungsaufwand erfordern, fallen die Gebühren in der Regel um einiges höher aus, als bei dem ETF. Der Grund dafür ist, dass ETF's ausschließlich passiv gemanaged werden, wodurch der Verwaltungsaufwand wesentlich überschaubarer ausfällt.
Zusammengenommen lässt sich daraus schließen: Bei der Investition in einen ETF genießt der Anleger höhere Renditechancen, zahlt im Gegenzug aber sogar weniger Gebühren und Nebenkosten wie bei klassischen Investmentfonds. Eine Aufschlüsselung der Kosten beim Erwerb vom ETF finden Sie ebenfalls auf dieser Webseite.
Doch wo Licht ist, da ist in der Regel auch der Schatten nicht weit. Selbstverständlich besitzen ETF – wie alle anderen Investmentmodelle auch - spezielle Risikofaktoren und Nachteile, die wir Ihnen im Rahmen dieser Webseite ebenfalls nicht verschweigen möchten.
ETFs Erklärung und deren Risiko
Das größte Risiko für den Anleger bei der Investitionen in einen ETF besteht in den so genannten Marktpreiserisiken. Dabei kann es sich zum Beispiel um das Zinsänderungsrisiko, diverse Aktienrisiken oder auch ein Bonitätsrisiko handeln - je nachdem, in welche Werte der jeweilige ETF investiert. Insbesondere bei ETF, die in Anleihen investieren, kommt das so genannte Adresseausfallrisiko hinzu. Damit ist das Risiko gemeint, dass Anleiheschuldner aufgrund schlechter Bonität das Sondervermögen schwächen. Werden ETF-Anteile erworben, die in ausländische Werte investieren, kommt außerdem noch das spezifische Länderrisiko hinzu. Gleiches gilt, wenn der Anleger sein Kapital in hochspezialisierte ETF investiert, hier bestehen jeweils eigene, brancheninterne Risiken.
Weiterhin besteht bei ETF das Risiko, dass sich die jeweilige Wertentwicklung von der des zugrunde liegenden Indizes deutlich unterscheidet. Dabei spricht man auch von einem sogenannten „Tracking Error“. Ein Kapitalverlust ist hier nie auszuschließen, allerdings ergeben sich daraus auch große Chancen. Wenn die Wertentwicklung der ETF nicht direkt mit dem zugrunde liegenden Index deckungsgleich ist, können sich daraus im Idealfall für den Anleger sehr gute Renditen entwickeln.
Fazit: Die Investition in einen ETF ist - im Vergleich zu herkömmlichen Investmentfonds - mit etwas größeren Risikofaktoren behaftet, bietet dem Anleger dafür aber auch teilweise sehr gute Renditechancen. In Zeiten wirtschaftlicher Krisesituationen wird dieses Fondsmodell für viele Anleger immer interessanter - insbesondere durch den Umstand, dass er sich hier keine Sorgen um sein Kapital bei der eventuellen Insolvenz der ausgebenden Investmentgesellschaft machen muss.
Kosten beim Handel mit ETF
Vielleicht haben Sie es dem Artikel „Vor- und Nachteile von ETF“ schon entnommen: die Gebühren und Nebenkosten beim Handel mit ETF sind im Vergleich zu herkömmlichen Investmentfonds deutlich niedriger. Der Hauptgrund für diese geringeren Kosten ist die passive Anlagestrategie, wodurch wesentlich weniger Umschichtungen des Kapitals vorgenommen werden müssen. Dadurch fallen in der Folge auch geringere Transaktionskosten wie bei aktiv verwalteten Investmentfonds an.
Und natürlich darf man auch nicht außer acht lassen, dass es immer wieder diverse ETFs als Top-Produkt bzw. kostenloses Produkt bei einigen Brokern gibt. So haben wir bspw. unsere Trade Republic Erfahrungen u. Test aufgeschrieben und hier dargestellt.
Ein weiterer Faktor, der sich kostensenkend bei ETF auswirkt, ist folgender: Bei traditionellen Investmentfonds müssen in regelmäßigen Abständen Marktanalysen vorgenommen werden. Diese Analysen sind sehr zeitaufwändig und damit teuer. Durch die passive Strategie bei ETF entfallen diese Marktanalysen komplett, woraus sich eine nicht unerhebliche Kostenersparnis ergibt.
Trotz all dieser positiven Faktoren möchte der Anleger natürlich genau wissen, welche Kosten beim Handel mit ETF genau auf ihn zukommen. Aus diesem Grund haben wir die einzelnen Kostenpositionen zunächst einmal in übersichtlicher Form für Sie zusammengestellt:
Folgende Kostenpositionen fallen für Investoren beim Handel mit ETF an:
- Kosten für die einzelnen Transaktionen innerhalb des Fonds.
- Die Gesamtkostenquote - auch als „TER“ bezeichnet. Diese besteht aus den Gebühren und Nebenkosten, zum Beispiel Indexgebühren, Managementgebühren, Kosten für Prospekterstellung etc.
- Sonstige Gebühren im Rahmen des Börsenhandels, zum Beispiel Maklercourtagen, Abwicklungsgebühren, Orderprovisionen.
- Die sogenannte Geld-Brief-Spanne, welche sich durch den Kauf und die Veräußerung von ETF ergibt.
Bei ETFs ist es üblich, ebenso wie bei herkömmlichen Investmentfonds, insbesondere die Managementgebühren und Nebenkosten jeweils dem Sondervermögen zu entnehmen. Diese Kosten sind allerdings hier sehr gering und liegen im Durchschnitt bei maximal 1%. Einige Investmentgesellschaften sind zwischenzeitlich dazu übergegangen, die Managementgebühren und sonstigen Nebenkosten damit zu finanzieren, einzelne Wertpapiere des Sondervermögens am Kapitalmarkt zu verleihen und damit einen Gewinn zu erwirtschaften.
Ein besonders günstiger Faktor für den Anleger ist, dass ein ETF nicht über eine Investmentgesellschaft ausgegeben, sondern direkt an der Börse gehandelt wird. Dadurch entfällt der sonst obligatorische Ausgabeaufschlag, wodurch eine nicht unerhebliche Kostenposition eingespart werden kann!
Unterscheidung verschiedener ETF-Typen
Eine Typisierung / Bedeutung von ETFs ist relativ einfach, sie kann anhand verschiedener Faktoren vorgenommen werden. Als Standard haben sich mittlerweile in diesem Bereich drei verschiedene Kriterien herauskristallisiert, anhand derer die ETF typisiert werden. Dies sind:
- Die Anlageklasse
- Der nachgebildete Index
- Und die Art der Indexnachbildung
ETFs Bedeutung Anlageklassen
Kommen wir zunächst zur Anlageklasse. Hier ist die Typisierung von ETF sicherlich am einfachsten. Man unterscheidet inzwischen zahlreiche unterschiedliche Anlageklassen. Es gibt beispielsweise ETF, die sich auf Aktien beziehen, aber auch solche, die Anleihen, Rohstoffe, Währungen, Immobilien oder auch alternative Investmentformen als Grundlage verwenden.
ETF Definition zum nachgebildeten Index
Die zweite Möglichkeit, verschiedene ETF zu typisieren, besteht darin, sie nach dem jeweils nachgebildeten Index zu unterscheiden. Zu Anfang war das gar nicht so einfach, denn die ersten ETF bezogen sich jeweils auf die größten Indizes des Marktes, eine Spezialisierung auf kleinere, teilweise branchenspezifische Indizes kam erst wesentlich später auf. Mit den Jahren wurden die ETF immer spezieller, woraus sich die heute gültige Typisierung hinsichtlich des zugrunde liegenden Indizes ergibt. Die unterschiedliche ETF Definition - Man unterscheidet demnach wie folgt:
- ETFs basierend auf bekannten und marktbreiten Indizes wie beispielsweise der STOXX Europe 50.
- Basierend auf brancheninternen Indizes, welche größtenteils als Subindizes der bekannten Marktindizes fungieren.
- Den ETF basierend auf regionalen Indizes.
- Und die ETF's basierend auf speziellen Strategieindizes.
ETF Einführung in die Indexnachbildung
Als dritte Möglichkeit kann man ETF schließlich auch noch nach der Art der Indexnachbildung typisieren. Dies ist allerdings etwas schwieriger und komplizierter als die beiden vorgenannten Möglichkeiten und empfiehlt sich daher nur für Fortgeschrittene und Profis.
So unterscheidet man beispielsweise zwischen ETF, denen eine vollständige Nachbildung mit sämtlichen Bestandteilen des jeweiligen Indizes zugrunde liegt. Hierbei spricht man auch von der Full-Replication-Methode. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die so genannte Sampling-Methode anzuwenden. Dabei werden nicht alle der dem Index zugrunde liegenden Werte in das Sondervermögen übernommen, sondern nur jene, welche die größte Liquidität besitzen und somit das größte Gewicht haben. Recht kompliziert wird es schließlich bei der synthetischen Nachbildung eines Indizes. Hier kommen so genannte Swapgeschäfte zum Einsatz, mit denen die Wertentwicklung des Indizes abgebildet wird.
ETF und Steuern
In den letzten Jahren lässt sich ein deutlicher Trend für die ETFs beobachten. Diese Anlageform wird bei Investoren aller Art immer beliebter und stellt damit eine gute Alternative zu konservativen Anlageformen wie herkömmlichen Investmentfonds, Aktien oder Renten dar. Nun stellt sich allerdings die Frage, wie sich die Abgeltungssteuer auf die ETF auswirkt. Diese Frage möchten wir hier einmal nachgehen und sie so ausführlich wie nötig erläutern.
Grundsätzlich gilt: Im Rahmen der Abgeltungssteuer sind alle Zinserträge und Dividenden zu versteuern, und zwar mit einem einheitlichen Steuersatz in Höhe von 25 %. Mit Zahlung dieses Steuersatzes sind alle steuerlichen Verpflichtungen für den Anleger abgegolten, hinzu kommen können lediglich noch der Solidaritätszuschlag sowie eventuell die Kirchensteuer.
So gesehen fällt die Abgeltungssteuer natürlich auch für ETF in vollem Umfang an, da sie steuerlich wie klassische Investmentfonds behandelt werden. Die Kursgewinne, Zinseinnahmen und Erträge durch Dividenden sind also voll steuerpflichtig, völlig unabhängig davon, was der Anleger mit den Erträgen macht. Die steuerliche Last ergibt sich also auch dann, wenn die Erträge umgehend wieder reinvestiert werden.
ETF Steuern - lohnend!
Für den Anleger besteht allerdings eine Möglichkeit, der lästigen Abgeltungssteuer zu entgehen: er investiert Kapital in so genannte Swap ETF. Dabei handelt es sich um ETF, welche die Nachbildung eines Indizes durch Tauschgeschäfte (genannt „Swaps“) erzielen. Bei den Gewinnen aus solchen Geschäften handelt es sich nach dem Steuergesetz um außerordentliche Erträge, die zunächst nicht zu besteuern sind. Erst bei einem Verkauf der Fondsanteile müssen solche Gewinne versteuert werden.
Im Vergleich zu den herkömmlichen Investmentfonds und den klassischen ETF ergibt sich daraus also der Vorteil, dass der Anleger quasi einen Steueraufschub erhält. Er zahlt die Steuern für seine Gewinne erst, wenn er seine Fondsanteile irgendwann verkauft. Im Gegensatz dazu fallen die Steuern bei klassischen ETF und Investmentfonds jedes Jahr an. Durch Reinvestitionen der Gewinne lassen sich die Renditen durch den Einsatz von Swap ETF wesentlich schneller vergrößern.
Besondere Formen von ETF
Da ETF in der Vergangenheit immer beliebter geworden sind, machten sich die Investmentgesellschaften Gedanken darüber, wie man diese für die Anleger noch attraktiver gestalten könnte. Aus diesen Überlegungen haben sich zahlreiche Sonderformen von ETF gebildet, die wir Ihnen hier einmal etwas näher vorstellen möchten.
Erklärung ETF / Gold ETF
Wer die Entwicklung des Goldpreises innerhalb der letzten Jahre verfolgt hat, dem wird dabei fast schwindlig geworden sein. Immer neue Höhenflüge wurden vermeldet, was zur Folge hatte, dass sich Gold in letzter Zeit zu einem der beliebtesten Anlageprodukte überhaupt entwickelt hat. Wann der Gipfel dieser Entwicklung erreicht sein wird, kann allerdings zum jetzigen Zeitpunkt niemand voraussagen.
Wer sein Kapital in Gold investieren möchte, der wird sicherlich zunächst einmal an physisches Gold denken. Er kauft also mit seinem Kapital Gold in Form von Barren, Münzen oder Ähnlichem.
Doch diese Art der Investitionen hat zahlreiche Nachteile, die viele Anleger nicht in Kauf nehmen möchten. Fakt ist: Physisches Gold sollte keinesfalls zuhause im Schrank aufbewahrt werden. Die fachgerechte Unterbringung in einem Bankschließfach oder Tresor ist also von höchster Notwendigkeit, was jedoch zusätzliche Kosten verursacht.
Trotzdem fühlen sich viele Anleger unwohl dabei, ihr wertvolles Anlagegut in fremde Hände zu geben - schließlich weiß niemand, ob die Bank dieses in einer echten Krisensituation ohne Probleme wieder aushändigen wird.
Aus den genannten Gründern (und einigen anderen mehr) gehen viele Anleger inzwischen dazu über, ihr Kapital zwar in Gold zu investieren, dies aber auf einem indirekten Weg zu tun. Genau das lässt sich beispielsweise mit Gold ETF erreichen. Es handelt sich dabei um börsengehandelte Fonds, die ausschließlich auf den Goldpreis spekulieren. Es wird also ein spezieller Index, der direkt mit dem Goldpreis zusammenhängt, als Grundlage genommen und versucht, diesen nachzubilden.
Für den Anleger besteht dabei die Möglichkeit, genau wie beim Kauf von physischem Gold auf den steigenden Goldpreis zu setzen und davon zu profitieren, ohne die damit verbundenen Nachteile einer physischen Lagerung von Goldbarren, Münzen oder Ähnlichem in Kauf nehmen zu müssen.
Zur großen Beliebtheit der Gold ETF hat außerdem beigetragen, dass der Handel mit Gold in einigen Ländern der Erde von verschiedenen Steuerarten - insbesondere der Umsatzsteuer - befreit ist. Somit bieten sich Gold ETF in diesen Ländern an, um die lästige Umsatzsteuer zu umgehen. In Deutschland ist dies allerdings nicht der Fall.
Nicht zu verschweigen ist allerdings, dass beim Handel mit Gold ETF besondere Risiken bestehen. Im Gegensatz zum Kauf vom physischen Gold ist der Anleger beim Erwerb von Gold ETF nur ein gewöhnlicher Gläubiger, der bei einer Insolvenz der jeweiligen Investmentgesellschaft wenig Chancen hat, an sein Geld oder gar an physisches Gold zu kommen. Darüber hinaus bestehen selbstverständlich alle Risiken eines herkömmlichen Goldkaufs auch bei Gold ETF. So ist der Goldpreis seit jeher bekannt dafür, mitunter sehr stark zu schwanken. Man muss also schon einen günstigen Zeitpunkt erwischen, um Gold ETF zu kaufen, damit letztendlich eine sehr gute Rendite dabei erwirtschaftet werden kann.
Ein relativ kleines, aber trotzdem latent vorhandenes Risiko ist außerdem die Enteignung von privatem Goldeigentum durch den Staat in Krisenzeiten. Bestes Beispiel dafür sind die USA, wo der private Goldbesitz in der 1930er Jahren grundlegend verboten wurde. Eine solche Entwicklung ist allerdings in der heutigen Zeit kaum noch zu erwarten.
Hebel ETF Definition
Von so genannten Hebel ETF spricht man, wenn der ETF die Wertentwicklung des jeweiligen Indizes nicht im Verhältnis 1:1 nachbildet. Der Vorteil: Für den Anleger bietet sich die Chance, innerhalb kurzer Zeit eine gute Rendite zu erwirtschaften, und das ohne einen Mehreinsatz von Kapital. Allerdings steigt auch das Verlustrisiko, je höher der Hebel ausfällt, deutlich an. Der Hebel lässt sich dabei frei festlegen, oftmals wird er so gewählt, dass der Wert eines ETF um jeweils das Doppelte steigt oder fällt, wie bei dem ihm zugrunde liegenden Index. Der Hebelwert beträgt in diesem Fall also zwei.
Das Ganze funktioniert im Grunde dadurch, dass der Anleger zusätzlich zu seinem investierten Kapital einen gewissen Kapitalbetrag geliehen bekommt, so dass sich damit der Hebel erzielen lässt. So setzt der Anleger nicht mehr Kapital als sowieso geplant ein, kann aber trotzdem einen höheren Kapitalbetrag handeln.
Selbstverständlich gelten alle anderen Vorgaben und Regeln, welche für die herkömmlichen ETF aufgestellt wurden, auch für Hebel ETF. Somit empfehlen sich Hebel ETF ausschließlich für risikobereite Anleger mit dem entsprechenden finanziellen Background, die auch einen herben Verlust ihres Kapitals ohne Probleme hinnehmen können.
Swap ETF Definition
Der sogenannte Swap ETF ist ebenfalls eine Sonderform des ETF, bei dem nicht ein Index nachgebildet, sondern das Fondsvermögen in spezielle Tauschgeschäfte investiert wird. Hier werden jeweils ein bestimmter Kapitalbetrag, eine Laufzeit sowie die Auszahlungssumme und der Zahlungstermin schriftlich festgelegt.
Bei diesen Tauschgeschäften wird das Kapital des Anlegers also nicht direkt in einen ETF investiert, sondern er soll durch indirekte Investitionen entsprechende Renditen bringen. Der Vorteil dabei ist, dass die Verwaltungskosten von Swap ETF nochmals günstiger ausfallen, als sie bereits bei den herkömmlichen ETF sind. Alle Gebühren und Nebenkosten, die beispielsweise beim Kauf von Aktien anfallen würden, werden bei dieser Investition nicht erhoben. Das gilt auch für spezielle Steuern, die ausschließlich für Aktiengeschäfte gelten.
Somit eignen sich Swap ETF insbesondere für Anleger mit einem geringerem finanziellen Background, da hier die Gebühren und Nebenkosten so gering ausfallen, dass sich auch mit kleinen Kapitalbeträgen bereits sehr gute Renditen erzielen lassen.
Die steuerlichen Vorteile von Swap ETF wurden Rahmen dieser Webseite bereits angesprochen. Für den Anleger besteht hierbei der unbestreitbare Vorteil, dass sich der Erwerb von Swap ETF zwar nicht steuersenkend, dafür aber aufschubmindernd bei der Versteuerung auswirkt. Der Grund dafür: Swaps gelten steuerrechtlich als Derivate, ihre Gewinne werden außerordentlich versteuert. Für den Anleger bedeutet das, er muss seine Gewinne erst dann versteuern, wenn er seine Fondsanteile irgendwann wieder veräußert. In der Zwischenzeit hat er jedoch die Möglichkeit, diese zu reinvestieren und somit weitere Renditen zu erzielen. Dadurch ergibt sich ein handfester Vorteil gegenüber herkömmlichen ETF, deren Gewinne im jährlichen Rhythmus versteuert werden müssen.
Definition ETF Sparpläne
Wer sich bereits über ETF informiert hat und gerne in diese Form der Investmentfonds investieren möchte, dafür aber gerade nicht den nötigen Kapitalbetrag in der Hinterhand hat, für den besteht die Möglichkeit, einen ETF Sparplan in Anspruch zu nehmen. Das Angebot dieser Sparpläne seitens der Kreditinstitute ist allerdings bis heute noch sehr dünn gesät, man muss also länger suchen, um einen passenden Anbieter zu finden.
Die Vorteile der Nutzung eines ETF Sparplans liegen auf der Hand und gleichen denen eines gewöhnlichen Fondssparplans. Der Anleger benötigt keine große Kapitalsumme, die er auf einmal investieren muss. Vielmehr investiert er in Form von monatlichen Ratenzahlungen, mit denen jeweils Anteile am Fondsvermögen erworben werden.
Der Anleger muss sich dabei jedoch darüber im Klaren sein, dass er mit der Investition in ETF Sparpläne einen langfristigen Vermögensaufbau betreibt, kurzfristige Renditechancen wie bei herkömmlichen ETF oder sogar Hebel ETF gibt es hier meist nicht. Von daher sind ETF Sparpläne insbesondere für junge Menschen geeignet, um bereits zur heutigen Zeit mit dem Vermögensaufbau - zum Beispiel für die spätere Altersvorsorge - zu beginnen.
ETF-Sparplan für Kinder
Insbesondere oder gerade (für Ihre Kinder, Patenkinder, etc.) ist es ein riesieger Vorteil ab Tag Null in einen ETF-Sparplan Geld zu investieren. Zum einen ist es kein "Hartgeld" (Sparbüchse, Sparschwein) und verliert somit keinen einzigen Cent. Zum anderen, durch die konstante Besparung eines z.B World-ETF häuft sich im Normalfall Ihr Geld an. Dies sollte kurstechnisch steigen und im besten Fall thesaurisierend die Ausschüttungen gleich wieder investieren.
ETF Beispiel Rechnung
Sie besparen einen ETF World, jeden Monat mit 50,00 EUR, mit einer durchschnittlichen Rendite von ca. 5%. Damit ist Ihre Netto Sparleistung gesamt 10.800,00 EUR Wert. Durch die Ansparung haben Sie aber eine zusätzlich Rendite von 6.462,84 EUR erwirtschaftet. Somit stehen Ihrem Kind zu seinem 18. Geburtstag 17.262,84 EUR zur Verfügung (mit 25,- EUR wären es 8.631,42 EUR gesamt geworden)!
Klar sein muss auch, dass ein ETF Sparplan einen deutlich höheren Verwaltungsaufwand als normale ETF erfordert, was am Ende die erzielbare Rendite etwas schmälert.
Die Renditechancen stehen für ETF Sparpläne jedoch langfristig sehr gut. Auf längere Sicht ist fast immer mit einer Wertsteigerung des dem ETF zugrunde liegenden Index zu rechnen (man kann dies beispielsweise beim bekanntesten deutschen Aktienindex, dem DAX, sehr schön beobachten), so dass bei einer langfristigen Investition nur ein geringes Kapitalverlustrisiko besteht. Somit eignen sich ETF Sparpläne ideal als Altersvorsorge, z. B. zum Ergänzen der staatlichen Rente, die heute keineswegs mehr so sicher ist wie noch vor einigen Jahren.
Und wenn Sie bei den diversen Brokern nach Angeboten Ausschau halten, ergeben sich Chancen auf 0,00 EUR Ordergeld im Sparplan (d. h. dann bspw. "Top Preis ETF").