Frugalisten bzw. ein Frugalist gehört / gehören zu einer deutsche Bewegung ( Frugalismus ) - der Ursprung ( FIRE ) ist dagegen eine weltweite Bewegung - deren Ziel es ist, sich bereits im Alter zwischen 30 und 40 zur Ruhe zu setzen. Frugalistisch ist nicht zeitlich begrenzt - man kann auch sehr gut in weiteren Jahren diese Lebensart anwenden um sich bspw. mit 50 in den Ruhestand zu begeben. Denn nicht viele haben schon mit 20-25 einen hoch lukrativen Job, zumal man ja ggf. auch noch studieren durfte! Daher ist Frugalismus auch etwas für Menschen, die diesen Gedanken erst mit 30 oder 35 treffen und umsetzen wollen.
Die FIRE Abkürzung steht dabei für Financial Independence, Retire Early – auf Deutsch: Finanzielle Unabhängigkeit, früh in Rente gehen.
FIRE soll für jeden Durchschnittsverdiener möglich sein, ohne dass er gleich zwingend ein hohes Einkommen bezieht. Einer der wichtigsten Aspekt dabei ist, dass Gewinnen von Selbstbestimmung darüber, was Sie mit Ihrer Zeit anfangen und wie Sie Ihr Leben gestalten. Der Weg dahin führt über frugale Lebensweise (sparsam mit den Ressourcen) und effektive Finanzplanung. Die Ruhestands-Reserven werden durch intensives Sparen und intelligentes Investment (meist Fonds o.ä.) aufgebaut.
Die Idee von Frugalisten / F I R E
fand ihre Grundlage in dem Buch „Your Money or Your Life“ (Dein Geld oder Dein Leben, 1992) [Neueres Buch von V.Robin in Deutsch*] von Vicki Robin und Joe Dominguez [Originalbuch von 1992*]. Letzterer arbeitete an der Börse, bevor er sich mit 31 Jahren zur Ruhe setzte und von da an kein Geld mehr für seine Arbeit benötigte. Der Gedanke der Autoren ist folgender: Statt die besten Jahre Ihres Lebens mit erschöpfendem Geldverdienen zu verschwenden, soll Ihnen finanzielle Unabhängigkeit Ihre Lebensfreiheit zurückgeben (F I R E). Ohne sich dessen bewusst zu sein, tauschen die meisten Menschen ihre Zeit – also ihr Leben – gegen Geld, um sich alle möglichen, sehr oft unnützen Dinge zu kaufen.
V. Robin's und J. Dominguez Grundeinstellung: Um FIRE zu erreichen, müssen Sie aus tiefster Überzeugung mehr als Ihr bisheriges Leben wollen!
Mr Money Mustache
Die Keime des o. g. Buches ruhten bis 2011, als Pete Adeney seinen Blog Mr. Money Mustache startete, um von seiner Geschichte und seinem Vorgehen zu berichten. Pete seine Frau und er sparten während einer kurzen Karriere über 60 % ihres Einkommens - sie lebten somit frugalistisch. Adeney ging mit 30 Jahren in Rente, um bald darauf die Geburt seines Sohnes zu erleben. Der Blog gewann zunehmende Beliebtheit und viele Anhänger. Heute umfasst die FIRE-Community zahlreiche Blogger, Autoren, Podcaster, erfolgreiche Investoren, welche das Ziel bereits erreicht haben und solche, die auf dem Weg dorthin sind.
Die globalen Schulden zeigen, dass das derzeitige System nicht funktioniert. Außerdem ist der traditionelle Gedanke der Rente veraltet. Während ihres Ruhestands müssen noch viele Menschen arbeiten, ob sie wollen oder nicht - und die Zahlen (und Jahre) steigen. In den meisten Fällen reicht ihnen das Geld (Rente u. sonstige Einkünfte) nicht oder einige wollen sich etwas mehr gönnen.
FIRE Bewegung
Trotz des Sparens geht es nicht darum, geizig zu werden oder billige Produkte zu kaufen! Es bedeutet herauszufinden, wie viel Sie wirklich für ein zufriedenes Leben brauchen. Alles andere wird aufgegeben.
FIRE-Follower (die Fire Bewegung) bzw. Frugalisten werden davon energetisiert, auf ihr Ziel der Freiheit hinzuarbeiten und dieses schnellstmöglich zu erreichen, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, zu reisen oder an einen schöneren Wohnort zu ziehen.
Somit ist die starke Bescheidenheit für sie keine Beschneidung ihrer Lebensqualität. Das Augenmerk liegt nicht primär auf geldlichem Reichtum. Dieser ist eher das Mittel dafür, mehr wertvolle Zeit für das zu gewinnen, was ihnen Freude bereitet – also viel früher, als es über die normale Berufslaufbahn möglich ist. Sie dürfen das extreme Sparen nicht als Opfer ansehen, sonst leben Sie gedanklich im Mangel.
Wachsender Wohlstand (Beförderung, Ausschüttung, etc.) führt meist dazu, den persönlichen Lebensstandard zu erhöhen. Ein Frugalist investiert diesen Geldregen mit Freude, denn es bringt ihn schneller zu seinem Ziel. Die FIRE-Bewegung lässt von dem Statussymbol-Denken ab und konzentriert sich auf das Wesentliche. Sie erkennt, dass Konsum alleine nicht glücklich macht und wachsende Anschaffungen höhere Ausgaben mit sich führen.
Es gibt verschiedene FIRE-Arten
Zu Fat FIRE
zählen Frugalisten, die im Vergleich zu den anderen FIRE-Typen am meisten ansparen, um während der Rente nicht auf Luxusgüter und bestimmte Annehmlichkeiten verzichten zu müssen.
Lean FIRE
betrifft solche Frugalisten, die strikt minimalistisch leben, gut mit ihrem Ersparten haushalten und den geringsten Betrag akkumuliert haben.
Die Barista FIRE
definiert den Frugalismus und die Follower, die noch einen Teilzeitberuf in der Rente besitzen, um ihre Depotsumme nicht vorzeitig zu erschöpfen.
Und Coast FIRE
umfasst die Gruppe von Menschen, welche erst ab 65 Jahren eine komfortable Rente anstreben können und für die Bezahlung ihrer monatlichen Ausgaben bis dahin noch arbeiten müssen.
Zusatzverdienst zur Rente
Wie Sie sehen, bedeutet eine FIRE-Rente nicht nur, zu genießen. Sie können natürlich einer Arbeit nachgehen, welche die ersparte Rente ergänzt. Finanziell besitzen Sie ja damit bereits ein gutes Polster, wodurch Sie ohne Druck und Stress das machen können, was Ihnen schon immer gefallen hat und wofür Sie bisher noch keine Zeit hatten. Das heißt z.B., den Traum von einem eigenen Cafe umzusetzen, dem zeitaufwendigen Hobby nachzugehen oder mal in der Karibik zu überwintern.
Konkrete Schritte zu Ihrer finanziellen Unabhängigkeit
Wie viel Geld brauchen Frugalisten für die frühe Rente?
Schreiben Sie sich auf, welches Leben Sie sich als Frugalist wünschen und machen Sie sich Schritt für Schritt an dessen Umsetzung. Werden Sie sich darüber klar, welchen Geldbetrag Sie brauchen, um vorzeitig aus dem Berufsleben auszusteigen. Berechnen Sie so genau wie möglich, wie hoch Ihre durchschnittlichen Ausgaben p.a. sind. Multiplizieren Sie diese mit dem Faktor 25, so erhalten Sie den Betrag, von dem Sie ab vorgezogenem Rentenbeginn 30 Jahre leben können. Die 4 %-Regel, 1998 im Rahmen der Trinity-Studie (In englischer Originalvariante) entwickelt, gibt Ihnen eine sichere Entnahmerate an. Das bedeutet, dass Sie aus einem Portfolio aus Aktien und Anleihen jährlich 4 % der Gesamtsumme entnehmen können, ohne einen Geldengpass innerhalb der nächsten 30 Jahre zu riskieren.
Frugalistisch starten - Was benötigt man als Startkapital
Wenn Sie dieses nicht kennen, werden Sie mich auslachen. Aber meine "ersten Investments" habe ich mit nur 25,00 Euro je Monat begonnen bzw. umgesetzt! Das schöne daran - es geht heute noch viel besser und schneller wie damals!
Mhhh? Sie haben keine 25,00 Euro im Monat über? OK - einfachste Lösung: Geben Sie das Rauchen auf, gehen Sie 1x weniger zum Essen in ein Restaurant, verkaufen Sie unnötiges Zeug, und und und. Auch das wechseln von einem Stromanbieter (Gasanbieter, Telefonanbieter, Versicherungsanbieter) zu einem andern, kann etliche Euro sparen! Vergleichen Sie jährlich die Verträge - es gibt immer einen, der günstiger ist (und selbst, wenn es "nur" ein Neukunden-Cashback ist - Sie können ja im nächsten Jahr wieder wechseln!).
OK - jetzt haben sie mindestens 25,00 Euro im Monat - was nun?
Einfachste, Erste und sinnvollste Lösung ist m. E. ein breit gefächerter ETF-Sparplan [ETF Definition]. Z.B. den "MSCI ACWI IMI Index" - ISIN ist IE00B3YLTY66 - mit ca. 9000 Wertpapieren / Aktien aus etwa 45 Ländern.
Diesen kann man mit 25 Euro je Monat (bei einer Gesamtkostenquote "TER" von 0,4 % im Jahr) schon problemlos und nach ein paar Minuten starten. Sogar kostenlos - u.a. bei diesem Onlinebroker*.
Der Witz und das Gute an dieser ETF-Sparer-Sache ist: Wenn Sie das einmal angefangen haben - vergessen Sie nach einiger Zeit diese monatliche Sparsumme.
Denn dieses Geld von Ihnen geht sofort und automatisch in einen ETF. Um genauer zu sein - in einen ETF Sparplan.
Eine Auswahl an ETF Spärplänen bekommen Sie bei diversen Brokern kostenlos oder günstig - zudem sind die ETF-Führungskosten im Normallfall unterhalb von 0,5 %!
Frugalisten Rechner
Vorab - unser kostenloser Frugalist Rechner zur Online Nutzung ist in Arbeit.
Rechnen Sie beispielsweise damit, während Ihrer Rente monatlich 2.500 € auszugeben, macht das pro Jahr 30.000 €. Mit 25 multipliziert, kommen Sie auf das benötigte Kapital von 750.000 €. Dieser Betrag, angelegt in Ihrem Portfolio mit mindestens 4 % Rendite (besser mehr), sichert Ihr Leben über die nächsten 30 Jahre ab, wenn Sie davon 30.000 € pro Jahr verwenden (750.000 € x 4 %). Sie als Frugalist können sogar die jährliche Inflation einrechnen und dementsprechend mehr abheben: Bei bspw. 2,8 % Inflation x 30.000 € wären das 840 € mehr = 30.840 €. Möglich ist die 4 %-Regel aufgrund des Ertrags, den Sie auf Ihre Geldanlage erhalten.
Es ist natürlich nicht Einer wie der Andere - jeder Frugalist ist anders, denn jeder der Frugalisten hat andere, höhere oder mehrere Einnahmequellen. Also - die o. g. Rechnung soll daher nur ein Anhaltspunkt sein. Auch stehen Ihnen mittlerweile genauere Methoden zur Verfügung. Software-Tools oder Kalkulatoren wie (auf Englisch) cfiresim.com helfen Ihnen, diese Berechnungen mit den aktuellen Marktverhältnissen zu vergleichen. Außerdem können Sie die Entwicklung Ihrer Rendite während verschiedener Szenarien verfolgen. Dadurch erkennen Sie, ob der geplante jährliche Entnahmebetrag oder Ihre Finanzstrategie angepasst werden muss.
Die erste Säule: Sparen
FIRE-Follower sparen 50 % - 70 % ihres Einkommens und bestreiten sämtliche Ausgaben von der Restsumme. Sie leben somit bescheiden und minimalistisch. Das Führen eines Haushaltsbuches hilft Ihnen perfekt, einen genauen Überblick darüber zu erhalten, welche Ausgaben wofür gemacht werden. Mithilfe dessen können Sie gezielt unnötige Kosten herausfinden und streichen.
Je größer der monatliche Sparbetrag, desto eher erreichen Sie Ihr Ziel!
Die zweite Säule: Geld anlegen
Rein durch Sparen wäre eine Rente mit 40 Jahren nicht realisierbar, deshalb müssen Sie Ihr Geld anlegen. Wie im Beitrag Geld anlegen / investieren bereits beschrieben, müssen Sie sich hierfür mit dem magischen Dreieck aus Rendite, Liquidität und Sicherheit auseinandersetzen. Um für die Rente ein großes Vermögen anzuhäufen, brauchen Sie eine ausreichende Rendite.
Aber Achtung: Hohe Renditen gehen mit größerem Risiko und geringerer Verfügbarkeit/ Liquidität einher (Bsp. Fonds).
Finden Sie daher für sich die richtige Gewichtung der drei Faktoren, um entweder möglichst viel Kapital oder immerhin eine gute Rücklage für Ihre Rente zu generieren, wenn Ihnen diese ausreichend ist. Sie sollten jedenfalls ein gutes Gefühl bei der Wahl Ihrer Anlage haben. Ihr Portfolio können Sie aus sicheren Basis-Investitionen mit weniger Rendite auch durch risikoreichere ergänzen, die Ihnen mehr Rendite bringen. Beachten Sie, dass Diversifikation, also die Risikostreuung durch Investition in verschiedene Anlageformen, sehr wichtig ist.
Aus den vielfältigen Möglichkeiten sind jene auszuwählen, die Ihnen eine vernünftige inflationsbereinigte Rendite ermöglichen. Konventionelle Tagesgeld-, Festgeld- oder Sparkonten helfen Ihnen nicht weiter, da deren Rendite weit unter der Inflationsrate liegt, wodurch Sie sogar Geld verlieren. Grundsätzlich vernichten schlechte Kredite bzw. Darlehn Ihre Rendite und Geld.
Weitere Frugalismus Investments
Einträglicher sind Aktien, Anleihen und Immobilien. Wenn Sie eine Immobilie geerbt haben oder eine solche erwerben wollen, könnten Sie diese vermieten, um einen stetigen Geldzufluss zu erhalten. Informieren Sie sich aber gut und lange darüber, wie bspw. ein Mietvertrag aussehen sollte und was Ihre Aufgaben als Vermieter sind. Suchen Sie sich Ihre Mieter sorgsam aus, damit Sie möglichen Problemen vorbeugen.
Frugalisten sollten u. a. in die Börse investieren
Daneben haben nicht nur Frugalisten jederzeit die Möglichkeit, in Finanzprodukte an der Börse zu investieren. Derer gibt es viele, doch manche sind zu spekulativ, um Ihnen die Wahrscheinlichkeit einer zuverlässigen Rendite zu sichern. Aktien und andere Börsenprodukte sind volatil, sie unterliegen Schwankungen, doch gemäß einer langfristigen Beobachtung erzielen Aktien eine durchschnittliche Rendite von etwa 8 %. Ein Investment über wenige Jahre lohnt sich hier nicht. Sie sollten deshalb so zeitig wie möglich anfangen, für Ihr FIRE-Ziel Geld anzulegen.
Die Frugalismus Community besitzt kein feststehendes Investmentsystem. Statt sich jedoch selbst renditegeeignete Unternehmen herauszusuchen, bevorzugt sie oft Indexfonds und Exchange Traded Funds (ETFs). Darüber investieren Sie in Aktien von zahlreichen, bereits selektierten Unternehmen, wodurch das Risiko breit gestreut wird. ETFs bilden Aktienindizes (Kennzahlen für die Kursentwicklung des Aktienmarktes) sehr genau nach und bringen nur niedrige Verwaltungskosten mit sich.
Frugalisten Tipps zur Börse
Beliebt sind bspw. ETFs des MSCI World, der die Kursentwicklung von über 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet.
Wenn Sie jedoch Wert auf nachhaltige und ethische Investitionen legen, könnten Sie der MSCI World SRI oder Green Bonds (Grüne Anleihen) interessieren, worüber Sie nebenbei Umwelt und Natur unterstützen.
Trotzdem sollten Sie immer überprüfen, in welche Unternehmen oder Projekte Sie Ihr Geld stecken. Ersterer schneidet seit über zwei Jahren sogar besser ab als der klassische MSCI World, denn viele Anleger setzen heute auf Socially Responsible Investment – kurz SRI. Alternativ zu den gängigen Anlageformen der FIRE-Community könnten Sie börsenunabhängig bei ebenso attraktiver Rendite Crowdinvesting z.B. in Immobilienprojekte oder P2P Kredite in Betracht ziehen.
Für das Realisieren Ihrer Wertpapieranlage benötigen Sie ein Depot bei einer Filialbank, besser und günstiger jedoch bei einer Direktbank oder einem Onlinebroker. Erstere verlangen die höchsten Depot- und Tradingkosten. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag Online Broker Vergleich.
Maßnahmen bei starken Börsenschwankungen
Geschehnisse wie das Corona-Virus können die Basis Ihres FIRE-Plans erheblich beeinflussen. Obwohl sich die Börse erholt, so sagen manche Marktspezialisten voraus, dass die Kurse wahrscheinlich nicht auf dem derzeitigen Hoch bleiben. Eine Möglichkeit wäre, wenn Sie als FIRE-Investor einsteigen: Die Entwicklungen am Markt beobachten! Überlegen und dann kaufen! Keine Eile - aber auch kein monatelanges Zögern!
Als Investor ist es fast egal, wann und zu welchem Börsenkurs Sie einsteigen. Der Markt (und das ist ja sein Hauptwirken) wird vorraussichtlich über Jahre u. Jahrzehnte steigen (Eine Marktwirtschaft kann sich keinen Stillstand oder Rückschritt erlauben). Dabei könnte man z.B. ETFs in kleinen Paketen zeitlich versetzt kaufen, wenn der Markt fällt. Somit erhält man einen tieferen Mischkurs - und man kommt schneller in die Gewinnzone, wenn der Markt wieder steigt.
Sind Sie bereits Anleger / Investor?
Dann sollten Sie folgendes in Betracht ziehen, um Ihr Portfolio zu schützen:
- Differenzieren Sie noch einmal zwischen Wollen und Brauchen. Viele Menschen verändern gerade in der aktuellen Lage (Corona) automatisch ihr Konsumverhalten. Sie versuchen, aus der Verunsicherung heraus Geld zu sparen. Macht es daher Sinn, in Kreuzfahrtschiffe und Reisen zu investieren? Oder ist es sinnvoll Herstelleraktien von Verbrennermotoren zu kaufen, wo alles auf Elektro drängt?
- Statt Ihre zukünftige Rente rein in Aktien oder anderen Geldanlagen zu halten, sollten Sie laut diversen Fachleuten genügend Bargeld für sechs Monate oder sogar noch länger zur Verfügung haben (Geld für Notfälle, etc.). Z. B. diversifizierte der Millionär Grant Sabatier aufgrund der Corona-Krise sein Portfolio etwas mehr, verkaufte einige Aktien und hob den Erlös als Bargeldbetrag ab. Aber nur rein als Sicherheitsmaßnahme! Wir wissen nicht, wie sich der Markt gerade weiter entwickelt. Aber genau deshalb wäre jetzt für Frugalisten und Investoren ein guter Zeitpunkt, über die gannte Maßnahme nachzudenken.
- Viele Finanzberater empfehlen, Ihre Strategie bei unsicherem Markt im Gros weiterzuführen und ggf. nur kleinere Korrekturen vorzunehmen.
- Überprüfen Sie Ihre Investmentplanung mindestens einmal im Jahr darauf, ob deren Sinn und Effektivität noch gewährleistet ist.
- Verfallen Sie angesichts von Marktveränderungen nicht gleich in Panik und handeln sie nicht vorschnell.
- Kaufen Sie aber auch nicht zu vorschnell, nur weil der Markt mal gerade nach unten fällt (Ein fallender Markt kann auch noch weiter fallen!).
- Setzen Sie sich in angespannten Situationen nicht selber unter Druck, indem Sie Ihre Depotsumme zu oft kontrollieren.
Praktische Tipps für das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit
- Mein TOP TIPP: Als erstes bitte unbedingt ein Haushaltsbuch* führen! Dieses zeigt Ihnen am Monats- / Jahresende schwarz auf weiss, welches die größten Kosten-Verursacher sind. Absolut nützlich und notwendig!
- Nicht immer machbar, aber wenn möglich, erhöhen Sie Ihr Gehalt und vervielfachen Sie ggf. Ihre Einkommensströme durch Zusatzverdienste (bspw. mit Onlineumfragen*).
- Zahlen Sie "vor dem Investieren" bestehende schlechte Schulden ab.
- Nutzen Sie ein kostenloses Girokonto - und wenn Sie oft im Ausland sind, mit kostenloser Kreditkarte!
- Suchen Sie sich einen Onlinebroker mit günstigen Konditionen. Achten Sie bei Ihren Geldanlagen auf möglichst geringe Nebenkosten in Form von Verwaltungs- und Depotgebühren, etc. wie bspw. TradeRepublic*.
- Bilden Sie Tages- oder Monatsgrundsätze wie „Jeden Tag / Monat lege ich Betrag X zurück.“ Dieser Grundsatz wird zu einer Gewohnheit, sobald Sie ihn oft genug befolgt haben.
- Verringern Sie Ihre Wohnkosten. Ist eine kleinere Wohnung nicht auch ausreichend?
- Fahren Sie einen guten Gebrauchtwagen. Wohnen Sie in der Stadt, könnten Sie evtl. sogar auf ein Auto verzichten.
- Mieten Sie für Stunden oder Tage Gegenstände (bspw. Hochdruckreiniger, Bohrmaschine, Auto, etc.), die Sie nur einmalig oder sehr wenig nutzen werden.
- Kaufen Sie ggf. gebrauchte Gegenstände z.B. über Online-Marktplätze wie Ebay*.
- Senken Sie Ihre Ausgaben für Kfz-Steuern und -Versicherungen. Selbstständige oder Unternehmer können ggf. Steuern und Fahrtkosten absetzen. Vergleichen Sie verschiedene Versicherungen*. Auch wenn wenig modern – Oldtimer erhalten erhebliche Steuervergünstigungen (Achtung! Unbedingt vorher Rat beim Steuerberater einholen bezgl. Liebhaberwerte!).
- Überlegen Sie, ob Reisen ins ferne Ausland nötig sind oder auch in der Nähe schön sein können. Günstiger wie ein Auto, Deutsche Bahn oder Flugzeug gehts u. a. mit Flixbus* oder FLIXTRAIN*.
- Viele Kreditkarten bieten Ihnen ca. 5 % Reiserabatt für z.B. Last Minute Reisen, Pauschalreisen* oder Mietwagenbuchungen.
- Verabschieden Sie sich vom Festnetzanschluss (teuer u. altbacken) und suchen Sie sich einen günstigen Mobilfunkanbieter*.
- Reduzieren Sie Ihre Lebensmittelausgaben. Vergleichen Sie Preisschilder und das Produktsortiment verschiedener Geschäfte. Günstig ist nicht automatisch schlechter!
- Kontrollieren Sie Ihre Gewohnheiten beim Kleidungskauf. Oft ist es nur Trendkauf, obwohl die älteren Kleidungsstücke noch in Ordnung sind. Verkaufen Sie nicht mehr gebrauchte Bekleidung auf z.B. Ebay*.
- Checken Sie Abonnements, Versicherungen und sonstige Verträge auf Notwendigkeit oder ob Sie überversichert sind. Entschlacken Sie die Verträge und nutzen Sie für Neuverträge oder Ummeldungen bspw. Vergleichsportale wie z.B. bei Check24.de*.
- Als zukünftiger Frugalist sollten Sie auch das Auswärtsessen und Imbisskäufe reduzieren. Nicht nur Ihr Geldbeutel, sondern auch Ihre Gesundheit, freut sich über selbst gekochtes Essen!
- Reparieren Sie ggf. defekte Gegenstände, anstatt diese immer neu zu kaufen. Dabei können Sie Ihre Fähigkeiten erweitern und Ihre Kreativität fördern. Leihen Sie sich von Ihren Nachbarn oder Freunden, was Sie selbst nicht unbedingt brauchen. Dadurch stärken Sie zudem Ihre Kontakte und Netzwerke.
- Wenn Sie sich an die 4 % Entnahmerate halten, damit alle Ausgaben decken können und zugleich genug Geld zum Leben bleibt, haben Sie Ihr Ziel erreicht und erfolgreich die Frugalismus Aufgaben umgesetzt!
- Kündigen Sie Ihre teure Kreditkarte und nutzen Sie lieber eine kostenlose (oder günstigere).