Kryptowährungen sind in aller Munde. In Zeiten von Wirtschaftskrisen und unsicheren Märkten boomen die digitalen Währungen. Seitdem der Bitcoin vor knapp 15 Jahren ins Leben gerufen wurde, sind zahlreiche weitere Kryptowährungen entwickelt worden, welche mittlerweile an verschiedenen Krypto-Börsen gehandelt werden. Dies hat einen wahren Krypto-Hype ausgelöst, bei dem sogar hochwertige Sportwagen gegen neuartige Blockchain Kunst getradet werden. Von dem allgemeinen Krypto-Boom profitiert auch Ethereum bzw. die Kryptowährung Ether.
Mit einer Marktkapitalisierung von über 230 Milliarden Euro gilt Ethereum hinter dem Bitcoin als zweitgrößte Kryptowährung. Ein Kritikpunkt, der viele Krypto-Systeme begleitet, ist der hohe Kosten- bzw. Energieverbrauch bei der Berechnung der Transaktionen respektive dem Mining. Aus diesem Grund wurde angekündigt, dass Ethereum im September einen Übergang vom energieintensiven Proof-of-Work-Verfahren zum neuen Proof-of-Stake-Verfahren einleiten wird. Wir haben uns genauer mit dem Merge von Ethereum beschäftigt und schauen in der Ethereum Prognose, welche Auswirkungen und Möglichkeiten dieser Schritt mit sich bringt. Vorweg wollen wir noch kurz auf die Erfolgsgeschichte der Kryptowährungen eingehen.
Was ist das Erfolgsgeheimnis von Kryptowährungen?
Mit der Veröffentlichung des White Papers über den Bitcoin im Jahr 2008 wurde eine wahre Revolution in der Finanzwelt losgetreten. Nicht von ungefähr fällt die Entstehung der ersten Kryptowährung in die Zeit der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008. Das große Novum der Kryptowährungen war ihre, im Vergleich zu konventionellen Währungen, dezentrale, durch das Kollektiv bzw. durch die Blockchain geschützte Funktionsweise.
Zunächst kamen der Bitcoin und später aufkommende Kryptowährungen wie Ether, Dash oder Litecoin überwiegend bei digitalen Geschäften im Darknet zum Einsatz. Doch einige Experten erkannten schon früh das Potenzial der Blockchain bzw. Kryptowährungen. Mittlerweile sind Bitcoin, Ether und Co. nicht nur im Internet anerkannte Zahlungsmittel. Ganz gleich, ob die Pizza vom Lieferdienst, Einzahlungen im Online Casino oder die Rechnung für den Streamingdienst – ein zunehmender Anteil der Rechnungen lässt sich heute auch mit den digitalen Kryptowährungen begleichen.
Dabei sind Kryptos mittlerweile viel mehr als ein reines Zahlungsmittel. Die rasanten Kursentwicklungen haben dafür gesorgt, dass Bitcoin und Co. auch beliebte Investmentmöglichkeiten bieten.
Was ist Ether genau?
Ether, abgekürzt ETH, ist die Kryptowährung des Blockchain-Systems Ethereum. Ähnlich wie beim Bitcoin handelt es sich ebenfalls um ein dezentrales Währungssystem, dessen Transaktionen in Datenblöcken in der Blockchain gespeichert sind. Knotenpunkt von Ether und der Blockchain ist die Ethereum Virtuelle Maschine, kurz EVM. Transaktionen sowie der Zustand des EVM werden als Nodes auf der Blockchain gespeichert. Da sie mit einem kryptografischen Wert verschlüsselt sind, kann eine einmal eingetragene Transaktionen nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das Ether-System ermöglicht Transaktionen zwischen verschiedenen Mitgliedern, das Abschließen von Smart-Contracts oder das Ausführen eben jener Smart-Contracts.
Sicherheit dank dem dezentralisierten Konsens
Ihre Sicherheit ziehen Kryptowährungen also aus der dezentralisierten Blockchain. Überprüft werden alle Transaktionen bei Bitcoin und bis zuletzt auch bei Ether mit dem sogenannten Proof-of-Work-Verfahren. Das bedeutet, dass die Rechenaufgaben, die zur Erstellung eines neuen Wertes von leistungsstarken Rechnern bzw. Minern, erledigt werden. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet Proof-of-Work, dass die Transaktionen durch eine gelöste Rechenaufgabe auf einen Konsens gebracht und verifiziert werden.
Die Vorteile der dezentralen Authentifizierung liegen also auf der Hand. Allerdings bringt das Proof-of-Work Verfahren auch gewisse Nachteile mit sich. Da für die Rechenprozesse bzw. das Proof-of-Work Verfahren immer mehr Rechenleistung bzw. Energie benötigt werden, leidet die Wirtschaftlichkeit enorm. Denn vor allem der hohe Stromverbrauch, der zur Sicherung von Kryptowährungen und anderen Blockchain-Systemen benötigt wird, ist in Zeiten von Klima- und Energiekrisen nicht mehr zeitgemäß.
Unter anderem aus diesem Grunde will Ether den Merge vom Proof-of-Work zum effizienteren Proof-of-Stake Verfahren vollziehen.
Das soll der Merge bringen
Mit der Umstellung vom energieintensiven Proof-of-Work-Verfahren hin zum Proof-of-Stake will Ether in erster Linie grüner werden. Das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit zieht sich durch die gesamte Gesellschaft und hat auch längst schon die Krypto-Branche erreicht. Immerhin hat sie mit ihren leistungsintensiven Großrechnern einen enormen Stromverbrauch.
Mit der effizienteren Proof-of-Stake-Methode wird Ether also auch für nachhaltig-denkende Investoren interessanter. Nach Angaben der Verantwortlichen bei Ether wird die Ether-Blockchain nach der Umstellung nur noch rund die Hälfte des ursprünglichen Energiebedarfs benötigen. Dabei wird es auch zu einem Zusammenschluss zwischen dem ursprünglichen Mainnet, welches noch auf Proof-of-Work beruht, und der neuen Beacon Chain, welche bereits per Proof-of-Stake verifiziert ist, kommen. Neben der effizienteren und damit auch energieärmeren Rechenprozessen versprechen sich die ETH-Nutzer zudem schnellere Transaktionen.
Das könnte die Zukunft bringen – Ether Prognose
Viele Anleger und ETH-Nutzer stehen der kommenden Umstellung noch skeptisch gegenüber. Das gilt vor allem für die klassischen Miner. Allerdings birgt die energieeffiziente Umstellung einiges an Potenzial – und das nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht. Die meisten Ethereum Prognosen sehen deshalb rosige Zeiten auf die Kryptowährung zukommen. Immerhin ist in Zeiten von teurer Energie der Umstieg auf effizientere Verschlüsselungsmethoden ein wichtiger Weg, um für die Kunden interessant zu bleiben. Vor allem die positiven Nachrichten, die sich rund um den Merge bezüglich Ethereum verbreiten, sind natürlich tolle Publicity für die Währung. Die meisten Experten sind sich auf jeden Fall sicher, dass Ether auch in Zukunft den 2. Platz in der Rangliste der wichtigsten Kryptowährungen halten kann.